28. Mai 2025
Kreislaufwirtschaft: Wie eine nachhaltige Ressourcenwende gelingen kann
Österreich als europäischer Vorreiter bei Umsetzung einer nachhaltigen Ressourcenwende
Als Menschheit verbrauchen wir zusammen viel mehr Ressourcen als unser Planet eigentlich für diese Art Lebensweise zur Verfügung stellt und in einem Jahr erneuern kann. Allen voran die Industrienationen und die reichen Golfstaaten leben relativ früh im Jahr bis zu dessen Ende auf Pump bei natürlichen Rohstoffen. Gradmesser dessen sind die sogenannten Earth Overshoot Days, welche diese Art Übernutzung in Zahlen und Daten festhalten sowie auf die damit einhergehenden ökologischen aber auch wirtschaftlichen Probleme aufmerksam machen – in Österreich fiel dieser Tag heuer übrigens auf den 29. März.
Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft sind deshalb nicht nur ein Gebot des Umweltschutzes und der Erreichung von Klimaneutralität, sondern erhöhen tatsächlich auch die Wettbewerbsfähigkeit von Betrieben und Standorten. Neben der notwendigen Energie- und Mobilitätswende ist daher auch in Österreich eine Ressourcenwende für mehr Lebensqualität und nachhaltige Wertschöpfung innerhalb der planetaren Grenzen ein hehres Ziel.
„Kreislaufwirtschaft hat viele positive Effekte, die ich als Innovationsminister bewusst unterstützen will. Neben den Umweltschutz und der Senkung von Emissionen, weil weniger Abfall verbrannt oder deponiert wird, hat Kreislaufwirtschaft auch einen hohen wirtschaftlichen Effekt, von dem die heimischen Unternehmen profitieren“, betont Innovationsminister Peter Hanke anlässlich des Forums Ressourcenwende 2025, das vom Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur (BMIMI) gemeinsam mit der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) initiierten und seit gestrigem Dienstag in Wiener Neustadt stattfindet. „Die gezielte Wiederverwendung von Stoffen senkt Kosten und reduziert die Abhängigkeit von Lieferanten. Gleichzeitig wird durch das Vorantreiben der Ressourcenwende Innovation gefördert und nachhaltige Arbeitsplätze geschaffen“, so Hanke.
Hebel für Klimaschutz & Wettbewerbsfähigkeit
Ziel des Forums ist es, Forschung, Industrie und Politik enger zu vernetzen und konkrete Lösungsansätze zur resilienten Ressourcennutzung zu diskutieren. Im Fokus stehen Material- und Produktentwicklungen, Prozessinnovationen sowie datengetriebene Ansätze für die systemische Transformation entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Die Verringerung des Ressourcenverbrauchs stellt, neben dem bereits politisch forcierten Umbau des Energie- und Mobilitätssystems, eine der größten Herausforderungen unserer Gesellschaft dar. Dafür ist auch eine langfristige Entkoppelung von wirtschaftlicher Entwicklung und Umwelt- bzw. Ressourcenverbrauch notwendig.
„Die Ressourcenwende ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit für unsere wirtschaftliche und ökologische Resilienz und somit für die Sicherung des Wirtschaftsstandorts. Mit der aktuellen Förderoffensive wollen wir gezielt auf Kreislaufwirtschaft und Materialeffizienz setzen – und die heimische Wirtschaft stärken“, so Hanke.
Der zu große Ressourcenverbrauch ist nämlich nicht nur ein ökologisches, sondern auch ein ökonomisches Problem. Unternehmen sind mit Herausforderungen wie Ressourcenknappheit, Preisschwankungen und hohen Materialkosten konfrontiert. In den meisten Branchen sind die Materialkosten von größerer Bedeutung wie die Energiekosten. Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft bieten die Chance den Ressourcenverbrauch österreichischer Betriebe zu reduzieren. Damit werden einerseits negative Umweltauswirkungen wertschöpfender Aktivität reduziert, andererseits aber auch Kosten minimiert und so die betriebliche Wettbewerbsfähigkeit erhöht. Ein geringerer Ressourceneinsatz ist nicht nur aus Perspektive des Umweltschutzes wichtig, sondern Zeichen einer zukunftsgewandten Wirtschaft.
Für den Standort Österreich bietet die konsequente Investitionen in Kreislaufwirtschaft die Möglichkeit, sich als europäischer Vorreiter in der Umsetzung einer nachhaltigen Ressourcenwende zu positionieren. Das BMIMI unterstützt dies etwa im Rahmen des FTI-Schwerpunkts „Kreislaufwirtschaft und Produktionstechnologien“, vor kurzem wurde die Ausschreibung „Ressourcenwende 2025“ gestartet: Mit einem Fördervolumen von 27,5 Millionen Euro werden kooperative F&E-Projekte unterstützt, die innovative Beiträge zur Transformation in Richtung Kreislaufwirtschaft leisten. Einreichungen sind bis 18. September 2025 über die FFG möglich.
Die Ausschreibung ist eine thematische und finanzielle Schwerpunktsetzung für die Ressourcenwende als zentrales Innovationsfeld – und ein „strategischer Hebel für Klimaschutz, Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit gleichermaßen“, so Hanke.