5. September 2025

10 Jahre Mission Innovation: Österreich als stabiler Partner für saubere Energietechnologien

Ein Jahrzehnt internationaler Zusammenarbeit für klimafreundliche Energietechnologien

Beim diesjährigen Doppelgipfel CEM16/MI10 in Busan in Südkorea wurde das zehnjährige Bestehen der internationalen Initiative Mission Innovation (MI) gefeiert. Seit ihrer Gründung anlässlich der Pariser Klimakonferenz COP21 im Jahr 2015 verfolgt die Mission das Ziel, die Entwicklung und Verbreitung sauberer Energietechnologien weltweit zu beschleunigen. Vertreter:innen aus 23 Ländern, der Europäischen Union sowie von Organisationen wie der IEA, IRENA und UNIDO nutzten das Jubiläum, um gemeinsam auf eine Dekade erfolgreicher Zusammenarbeit zurückzublicken – und die Weichen für die kommenden Jahre zu stellen.

Mission Innovation hat sich als wichtiger internationaler Impulsgeber für technologische Entwicklungen im Energiebereich etabliert. Projekte zu Wasserstoffspeicherung, zur Abkehr von fossilen Energieträgern im städtischen Bereich oder bei künstlicher Intelligenz für die Energiewende zeigen das Potential internationaler Zusammenarbeit was Energietechnologien betrifft. Heute repräsentieren ihre 23 Mitglieder zusammen mit der Europäischen Union über 90 Prozent der weltweiten öffentlichen Investitionen in Forschung und Innovation im Bereich saubere Energie.

„Gerade in Zeiten globaler Herausforderungen zeigt sich: Forschung und Innovation kennen keine Grenzen. Die Mission, die saubere Energiewende voranzutreiben und die Klimakrise abzuschwächen, vereint motivierte Menschen aus verschiedenen Ländern und Organisationen“, so Sabine Mitter aus der Abteilung Energie- und Umwelttechnologien im BMIMI, die beim Jubiläums-Gipfel in Busan Österreich vertreten hat. „Für ein kleines Land wie Österreich ist die Teilnahme an Mission Innovation eine wertvolle Gelegenheit, Innovationen sichtbar zu machen und sich als starker Partner zu positionieren.“

In Busan wurde einmal mehr deutlich: Innovation entfaltet ihre volle Wirkung nur im Zusammenspiel mit klaren politischen Rahmenbedingungen, industriepolitischer Unterstützung und geeigneten Fördermechanismen. Zudem wurde die Bedeutung von globaler Zusammenarbeit, marktseitigen Impulsen und der Mobilisierung privaten Kapitals unterstrichen. Schlüsselfelder wie erneuerbare Energien, Wasserstoff und KI werden künftig noch stärker mit Nachhaltigkeit und verässlicher Infrastruktur verknüpft werden müssen. Festhalten lässt sich jedoch, dass seit 2015 die jährlichen öffentlichen und privaten Investitionen in saubere Technologien um 65 Prozent gestiegen sind.

Österreich als engagierter Mitgestalter

Seit dem Beitritt zu Mission Innovation im Jahr 2018 bringt sich Österreich aktiv in mehrere Missionen ein. Die Investitionen in Forschung und Entwicklung im Energiebereich wurden seither deutlich erhöht – ein klares Signal für das nationale Engagement in der Energiewende. In der Net-Zero Industries Mission (NIM), die gemeinsam mit Australien geleitet wird, setzt Österreich gezielte Impulse, um klimaneutrale Technologien im industriellen Umfeld international voranzubringen.

 

Wichtige Beiträge umfassen etwa die Einrichtung einer FTI-Initiative zur Transformation der Industrie, eine gemeinsame Ausschreibung für Forschungsprojekte mit Australien sowie die Vergabe des Net-Zero Industries Awards, der Innovationen im Industriesektor sichtbar macht.

Breite Beteiligung an weiteren Missionen

Darüber hinaus ist Österreich in mehreren weiteren Missionen aktiv beteiligt. In der Clean Hydrogen Mission unterstützt Österreich den Aufbau von Wasserstoff-Regionen („H2 Valleys“), die eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft fördern sollen. In der Green Powered Future Mission beteiligt sich Österreich an Reallaboren für ein vollständig erneuerbares Energiesystem. Und im Rahmen der Urban Transitions Mission begleitet Österreich unter anderem neun europäische Städte auf dem Weg zur Klimaneutralität und setzt mit einer eigenen FTI-Initiative zur Wärmewende zusätzliche Impulse.

Auch in der Stärkung internationaler Partnerschaften spielt Österreich eine konstruktive Rolle. Über Programme wie die CETPartnership oder die Driving Urban Transitions (DUT) Partnership wird die Zusammenarbeit mit europäischen und internationalen Partnerländern intensiviert.

Durch den von Österreich und Schweden initiierte „Funders Dialogue“ und der „MI Calls Series“ wurden die europäischen Clean Energy Transititons und Driving Urban Transitions Partnerships um MI Länder wie Marokko, Indien, Brasilien oder Kanada erweitert.  Dabei kooperieren nationale und regionale Forschungsförderagenturen und unterstützen multilaterale Förderaufrufe. Seit 2019 wurden mehr als 430 Millionen Euro in länderübergreifende Forschungsprojekte investiert.

Als Co-Vorsitz der Equality in Energy Transitions Initiative bringt Österreich zudem das Thema Gleichstellung aktiv ein. Eine Side-Session bei CEM16/MI10 zum Thema „Generating Change: Women’s Voices in the Energy Transition“ – organisiert in Kooperation mit UN ESCAP – rückte die Rolle von Frauen in der Energiewende in den Fokus und zeigte konkrete Handlungsansätze für mehr Diversität und Chancengerechtigkeit auf.

Internationale Anerkennung für österreichische Projekte

Auch auf Projektebene fand österreichische Innovationskraft internationale Beachtung: Das Projekt PARMENIDES des AIT Austrian Institute of Technology wurde im Rahmen der 11. ISGAN Awards of Excellence mit einer Honourable Mention ausgezeichnet. Es entwickelt intelligente Lösungen für das Energiemanagement hybrider Speicher und trägt damit zur Modernisierung von Energiesystemen bei.

Mit dem Gipfel in Busan endet das erste Jahrzehnt von Mission Innovation. Der Blick richtet sich nun auf die nächsten Jahre, in denen internationale Kooperation, skalierbare Technologien und Investitionen in saubere Energie weiter gestärkt werden sollen. Österreich wird diesen Prozess weiterhin engagiert begleiten – als innovationsfreundliches Land, als Partner in strategischen Allianzen und als Teil der internationalen Gemeinschaft, die sich für eine gerechte, nachhaltige Energiewende einsetzt.

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