Kategorie Innovation & Technologie - 9. September 2025
KI-Mobil Austria tourt weiter durch Österreich – Industrieunternehmen im Fokus
Künstliche Intelligenz vor Ort erleben – mobiles Demo- und Workshop-Studio geht in die nächste Runde
Das KI-Mobil Austria bringt Künstliche Intelligenz dorthin, wo sie Wertschöpfung schafft: direkt in die Industrie. Im ersten mobilen KI-Studio Österreichs wird anhand realer Anwendungen gezeigt, wie KI bereits heute etwa bei Qualitätssicherung, Produktionsplanung, Dokumentenanalyse, Logistik oder Arbeitssicherheit unterstützt – praxisnah, dialogorientiert und niederschwellig.
Das Projekt wird getragen von einem starken Gründungskonsortium: Fraunhofer Austria, der Technischen Universität Wien (TU Wien), dem Fachverband der Metalltechnischen Industrie (FMTI) und der Produktionsgewerkschaft PRO-GE, die sich jüngst mit dem KI-Mobil und Innovationsminister Peter Hanke vor dem Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur (BMIMI) zum Austausch trafen.
Die nun durch das BMIMI gesicherte Weiterfinanzierung ermöglicht es, dieses erfolgreiche Format österreichweit fortzuführen und weiter auszubauen. Damit leistet das KI-Mobil einen wichtigen Beitrag zur Transformation der österreichischen Industrie, um sie fit für Künstliche Intelligenz zu machen. So werden die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes gestärkt und Fachkräfte gezielt auf den Umgang mit Zukunftstechnologien vorbereitet.
„Das BMIMI spielt eine Schlüsselrolle für die Weiterentwicklung des österreichischen KI-Sektors. Mit der Ansiedlung der ‘AI Factory Austria’ ist uns bereits ein wichtiger Meilenstein geglückt. Künstliche Intelligenz ist eine Querschnittstechnologie, die Unternehmen entscheidende Wettbewerbsvorteile verschaffen und zugleich neue Lösungen für die großen gesellschaftlichen Herausforderungen bringen kann“, so Innovationsminister Peter Hanke. „Das KI Mobil bringt diese Möglichkeiten dorthin, wo sie genutzt werden sollen: zu den Unternehmen. Daher freut es mich, dass es gelungen ist, trotz der nötigen Sparmaßnahmen die Förderung durch das BMIMI sicherzustellen.“
Das KI-Mobil lebt von seinem mobilen Ansatz: Mit einem eigens adaptierten VW ID. Buzz Cargo werden interessierte Industrie-Unternehmen direkt vor Ort besucht und beraten. Basierend auf den Erfahrungen des Fraunhofer IAO in Deutschland bietet das mobile Setting einen niederschwelligen Zugang zur Künstlichen Intelligenz: Technologien können unmittelbar ausprobiert, konkrete Anwendungsfälle erlebt und kritisch diskutiert werden. Ein modularer Demonstratoren-Katalog, welcher stetig erweitert wird, ermöglicht Unternehmen die Auswahl relevanter Themen.
Seit Dezember vergangenen Jahres tourt das KI-Mobil durch ganz Österreich und besuchte dabei bisher über 50 Unternehmen und Veranstaltungen. Im Zentrum stehen Beschäftigte, Betriebsräte, Führungskräfte, Ausbildungsverantwortliche und Lehrlinge. Die Zielgruppen werden aktiv eingebunden, um ein Grundverständnis für KI zu vermitteln, Vorbehalte abzubauen und Chancen wie auch Risiken offen zu besprechen. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen bietet das KI-Mobil eine praxisnahe Orientierung in einem komplexen Themenfeld: Es zeigt reife, wirtschaftlich einsetzbare Lösungen und fördert den Dialog auf Augenhöhe.
„KI ist eine Schlüsseltechnologie der Zukunft, die – richtig eingesetzt – ein beachtliches Potenzial zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Unternehmen und zur Sicherung des Wirtschaftsstandorts hat“, sagt Sebastian Schlund, Geschäftsführer von Fraunhofer Austria sowie Universitätsprofessor und Leiter des Forschungsbereichs Industrial Engineering an der TU Wien. Er sieht seine Institutionen als Partner in der digitalen Transformation und als Brückenbauer zwischen Forschung und Wirtschaft. „Wir bringen Innovation und Knowhow in die Industrie. Dieses Prinzip leitet uns in allen unseren Projekten, aber ganz besonders im KI Mobil Austria. Ich freue mich sehr, dass das BMIMI diese wichtige Initiative zum Innovationstransfer in die Industrie unterstützt“, so Schlund, der bis 2023 auch die BMIMI-Stiftungsprofessor für Industrie 4.0 innehatte.
Besonders kleinen und mittleren Unternehmen eröffnet das Format einen niederschwelligen Zugang zur Technologie. Denn der Einstieg in KI ist oft mit Unsicherheit behaftet: zwischen überhöhten Erwartungen und realen Herausforderungen fehlt der ganzheitliche Überblick und eine fachlich basierte Einschätzung. Das KI-Mobil schafft Klarheit – es zeigt, welche Lösungen wirtschaftlich und partizipativ einsetzbar sind.
Das KI-Mobil ist durch die Förderung des BMIMI weiterhin österreichweit kostenfrei buchbar – sowohl für halbtägige Weiterbildungsformate inklusive Workshops direkt im Unternehmen als auch für den Einsatz bei Fachveranstaltungen, Messen oder öffentlichen Formaten. Zielgruppen sind Unternehmen des produzierenden Sektors, aber auch branchenübergreifende Organisationen.
Auch für den Vizerektor der TU Wien, Peter Ertl, bietet das KI-Mobil Austria die einzigartige Gelegenheit, die geammelte Expertise im Bereich künstliche Intelligenz direkt in die Praxis zu übertragen und das herausfordernde Thema KI weiterhin per mobiler Informationslösung für Arbeitnehmerinnen und Arbeitgeberinnen sowie für die klein- und mittelständischen Betriebe anbieten zu können. „Mit dem KI-Mobil setzen wir unseren Leitspruch ‚Technik für Menschen‘ in die Tat um und bringen zukunftsweisende Technologien in den Dienst der Gesellschaft.“
Reinhold Binder, Bundesvorsitzender der Produktionsgewerkschaft (PRO-GE) verwies anlässlich der Zusammenkunft im BMIMI auf die Möglichkeiten Künstliche Intelligenz in der Produktion. Diese sei dort mit einer Vielzahl an Anwendungsbereichen auf dem Vormarsch: „Selbstfahrende Stapler, Cobots oder Programme, die jede Schraube in einem Produkt registrieren und am Ende sogar das Drehmoment bei der Montage protokollieren“, wie Binder sagte. Er betonte gleichzeitig, dass KI-basierte Assistenzsysteme zudem die Arbeit für Menschen sicherer oder weniger belastend machen würden. „Wichtig ist, dass es im Unternehmen Transparenz darüber gibt, welche Daten eine KI-Anwendung sammelt und verarbeitet und zu welchen anderen Systemen es eine Vernetzung gibt.“ Das Projekt KI-Mobil soll Unternehmen daher auch stärker dafür sensibilisieren, dass die digitale Transformation nur mit den Menschen zusammen funktioniert und eine frühzeitige Einbindung des Betriebsrats und der Beschäftigten entscheidend für den erfolgreichen Einsatz von KI-Anwendungen ist,
Anfragen und Buchungen sind über https://www.ki-mobil.at/ jederzeit möglich.