Kategorie Innovation & Technologie - Vor 3 Tagen
AIT unterstützt EU bei Zukunftsgestaltung der Demokratie
8. Mai, ein Festtag. In vielen Ländern Europas wird das Kriegsende als stiller Gedenktag oder auch als Feiertag begangen. Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa mit einer bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht und dem Zusammenbruch der Nazi-Herrschaft. 80 Jahre danach ist Zeit für bewegende Rückblicke, aber auch die nach vorn gerichtete Frage, wie stabil die europäischen Demokratien sind und wo sie in wenigen Jahrzehnten stehen werden. Auch ohne die Zukunft konkret vorhersagen zu können, gibt es durchaus Möglichkeiten, um sie sich vorzustellen – und diese auch mitzugestalten, um gemeinsam Visionen von immer widerstandsfähigeren europäischen Demokratien zu entwickeln.
Zu diesem wichtigen Thema geht das AIT Austrian Institute of Technology derzeit unkonventionelle Wege und koordiniert gemeinsam mit zehn Partnerinstitutionen das Projekt „YouthDecide 2040“ zur Zukunft der Demokratie in der EU. Zukunft kann hier getrost als Plural genannt werden, denn die Bürgerinnen aus allen Generationen und Politik sind aufgerufen, gemeinsam die wünschenswertesten Zukünfte für 2040 zu gestalten. In dem Projekt verbinden sich Demokratieforschung und Zukunftsforschung, um soziale und technologische Herausforderungen zu meistern – auch vor dem sehr aktuellen Hintergrund, dass stabile politische Rahmenbedingungen einen positiven Effekt auf die wirtschaftliche Entwicklung haben.
Eingeladen zur Projektteilnahme sind engagierte junge Menschen aus ganz Europa. Ab Juni 2025 finden dazu in verschiedenen Regionen Europas jeweils eineinhalbtägige Workshops statt. In den Workshops entwickeln die Teilnehmenden gemeinsam Visionen für die Demokratie 2040.
„Das Projekt YouthDecide 2040 – Visionen der Demokratie wirkt auf zahlreiche Bereiche der Gesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Technologie. Es wird unter anderem Jugendlichen wertvolle Erfahrungen in Konfliktlösung, kollaborativem Lernen und der Verknüpfung verschiedener Wissensquellen bieten“ so Projektleiter und Senior Scientist Michael Bernstein vom AIT Center for Innovation Systems & Policy. Wissenschaftlich liefert es wichtige Erkenntnisse über Generationenunterschiede und die sich wandelnden Erwartungen an demokratische Systeme.
Wie sehr stabile politische Verhältnisse einen positiven Effekt auf die Wirtschaft haben, wird durch zahlreiche globale Verwerfungen derzeit mehr als deutlich. Die in YouthDecide 2040 entwickelten Visionen sollen auch diesen Entwicklungen Rechnung tragen und die Forschungs- und Innovationsstrategien der EU und ihrer Mitgliedstaaten aufgreifen und mitgestalten. Auf diese Weise soll das Projekt bis hin zur Entwicklung neuer Technologien beitragen und demokratische Gesellschaften auch dabei unterstützen, wertebasierte Entscheidungen über Zukunftstechnologien zu treffen.
Hierbei setzt man im Projekt auf eine Methode der partizipativen Zukunftsforschung, bei der besonders die Jugendbeteiligung und die Entwicklung demokratischer Innovationen im Mittelpunkt stehen. Die Szenarien entstehen nach dem soegnannten Seed-Based-Approach – einer anerkannten Methode, die es ermöglicht, wünschenswerte Zukunftsbilder aktiv mitzugestalten. Da sich gesellschaftliche Herausforderungen ständig verändern, ist es besonders wichtig, dass Demokratien frühzeitig auf mögliche Bedrohungen reagieren und gezielt Strategien für eine positive Zukunft entwickeln.
Ab Juni 2025 finden dazu in verschiedenen Regionen Europas jeweils eineinhalbtägige Workshops statt. In den Workshops entwickeln die Teilnehmenden gemeinsam Visionen für die Demokratie 2040. Reise- und Übernachtungskosten werden übernommen. Bewerbungen sind noch bis Ende Mai möglich. Mehr Informationen und Anmeldungen unter: https://yd2040.eu/open-call