22. April 2025

Forschungsquote in Österreich auf Höchststand

Rund 16,1 Milliarden Euro flossen im vergangenen Jahr in Österreich laut Statistik Austria in Forschung und Entwicklung (F&E). Da das F&E-Plus mit 5,5 Prozent deutlich höher ausfiel als jenes des Bruttoinlandsproduktes (BIP) – 1,8 Prozent gegenüber 2023 – erhöhte sich auch die sogenannte Forschungsquote.

Der Anteil der F&E-Aufwendungen am nominellen BIP ist demnach mit 3,35 Prozent auf dem höchsten Stand der Geschichte. „Mit einer geschätzten Forschungsquote von 3,23 Prozent nahm Österreich schon 2023 innerhalb der EU den ausgezeichneten 3. Platz ein. Im Vorjahr stieg die Quote nun auf 3,35 Prozent. Das ist ein schönes Ergebnis, zugleich aber auch Anreiz, dies mit gezielten Maßnahmen weiter zu stärken“, so Innovationsminister Peter Hanke zu den heute veröffentlichten Daten der Statistik Austria zur Forschungsquote.

Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, Österreich als Innovations- und Forschungsstandort weiter zu stärken. Im Regierungsübereinkommen wurde eine Forschungsquote von 4 Prozent bis 2030 vereinbart. „Davon profieren wir alle“, betonte Hanke, denn „ein starker Innovationsstandort bedeutet auch einen wettbewerbsfähigen Industriestandort und damit Arbeitsplätze. Ein Euro öffentlicher Mehrausgaben für Forschung, Entwicklung und Innovation führt zu einem langfristigen BIP-Zuwachs von etwa sechs Euro. Daher ist es unumgänglich, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten in Innovation und in Schlüsseltechnologien zu investieren“.

Mit der “FTI-Strategie 2030” soll es gelingen, den Forschungs- und Innovationsstandort Österreich im European Innovation Scoreboard unter die Top-5 und im Global Innovation Index unter die Top-10-Länder zu platzieren.“Im Rahmen unserer Industriestrategie wird es meine Aufgabe sein, Österreichs Stärken im Bereich Innovation zu stärken: wir haben bereits starke Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, viele innovative ‚Hidden Champions‘ und vergleichsweise hohe private und öffentliche Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Unsere Schwächen sind die wenigen F&E-Großunternehmen, der Fachkräftemangel und dass es zu wenig neue Hightech Unternehmen gibt. Hier gilt es die Chancen, die die Transformation der Märkte – vor allem im Bereich Clean Tech, Life Science oder Digitalisierung mit gezielten Investitionen zu nützen“, so Hanke.Die Forschungsquote gilt als wichtiger Indikator für die Innovationsfähigkeit eines Landes. Da sie als Anteil am BIP definiert ist, unterliegt sie entsprechenden Schwankungen. So fiel sie etwa im Zuge der Erholung des Bruttoinlandsproduktes nach dem Pandemie-Knick im Jahr 2022 leicht auf 3,18 Prozent – nach zuvor zwei Jahren über 3,2 Prozent. Der Wert für das vergangene Jahr stellt nun den bisherigen Höchststand dar.

Seit 2014 liegen die Forschungsausgaben in Österreich kontinuierlich über dem EU-Ziel von drei Prozent. Schweden, Belgien und Österreich haben EU-weit die höchsten Forschungsquoten. Die Statistik Austria schätzt jährlich zu diesem Zeitpunkt üblicherweise bereits die Forschungsausgaben für das laufende Kalenderjahr. Aufgrund des noch ausständigen Voranschlags für das Bundesbudget 2025 wurden heuer lediglich die Werte bis inklusive 2024 aktualisiert.