Kategorie Mobilität - Vor 45 Stunden
Frontrunner der E-Mobilität: Wie die Post in Österreich bald CO₂-frei wird
Zustellung in Wien ab 2026 ausschließlich CO₂-frei – Anschub für Elektrifizierung auch vom Bund
Die Österreichische Post AG steht mal wieder vor einem historischen Meilenstein: Ab 2026 wird in Wien die gesamte Zustellung ausschließlich CO₂-frei erfolgen – zu Fuß, mit dem Fahrrad oder per E-Fahrzeug. Wien wird damit laut Post zur ersten europäischen Metropole, in der die Zustellung auf der letzten Meile vollständig emissionsfrei erfolgt.
Hinter diesem Wegmarke in der Logistikbranche steht nicht nur das langfristige Nachhaltigkeitsziel der Post, sondern auch maßgebliche Förder-Impulse der öffentlichen Hand. So konnten über das Bundesministeriums für Innovation, Mobilität und Infrastruktur (BMIMI) in den vergangenen Jahren sieben Post-Projekte mit Bundesmitteln gefördert werden, vier davon als klimaaktiv-Leuchtturmprojekte.
4,7 Mio. Euro für „grüne Paketzustellung“
Der Ausbau der CO₂-freien Zustellung ist so auch durch den gezielten Anschub mit Förderungen sowohl über klimaaktiv als auch den Klimafonds ermöglicht worden. Das BMIMI hat bisher vier zentrale Projekte mit dem Titel Grüne Paketzustellung mit insgesamt 4,7 Millionen Euro unterstützt. Hinzu kommen zwei weitere Projekte zur Förderung von E-Bikes und Radinfrastruktur sowie Förderungen zur Anschaffung von E-Nutzfahrzeugen im Zuge der E-Mobilitätsoffensive.
Das Projekt Grüne Paketzustellung konnte bei der Post bereits in anderen Städten als Erfolgsmodell verbucht werden. In Graz wurde der gesamte Fuhrpark bereits Ende 2021 auf die CO₂-freie Zustellung umgestellt. In Innsbruck ist man über das Post-Projekt grünes Innsbruck seit vergangenem Jahr mit 145 Elektrofahrzeugen im Einsatz.
1.000 neue E-Fahrzeuge pro Jahr
So treibt die Post im gesamten Bundesgebiet treibt die Elektrifizierung konsequent voran. Derzeit sind rund die Hälfte der 10.000 Zustellfahrzeuge elektrisch unterwegs, und jedes Jahr kommen etwa 1.000 E-Fahrzeuge neu dazu. Seit dem Frühjahr 2022 werden in der Zustellung ausschließlich E-Fahrzeuge angeschafft.
Bis 2030 soll der gesamte Fuhrpark auf E-Mobilität umgestellt sein. Dazu zählen neben 2.970 E-Transportern auch über 1.000 E-Bikes, E-Lastenräder, E-Mopeds und E-Trikes. Die Zustellung erfolgt über ein dichtes Netz von Basen: allein in Wien über 17 Zustellbasen und drei Paketzentren, in ganz Österreich sind täglich über 1.500 CO₂-freie Zustellerinnen im Einsatz.
Um die Hälfte weniger Instandhaltungs- & Energiekosten & auch sonst recht viel Zufriedenheit mit der E-Flotte bei der Post. Aufschlussreiches Interview zur Elektrifizierung bei einem solchen Hochbetrieb. 📯
— Bundesministerium für Innovation, Mobilität & Infrastruktur (@bmimi.gv.at) 8. April 2025 um 15:22
Den dafür erforderlichen Strom produziert die Post zum Teil bereits selbst: Österreichweit wurden an 34 Standorten Photovoltaikanlagen installiert. An 34 Standorten wurden Photovoltaikanlagen mit rund neun Megawattpeak (MWp) errichtet, weitere elf MWp sind in Planung.
Noch nicht vollständig CO₂-frei ist der Schwerverkehr zwischen Logistikzentren und Zustellbasen. Zwar setzt die Post hier bereits auf HVO-Kraftstoff als emissionsärmere Übergangslösung, erste E-Lkw befinden sich jedoch bereits im Test auf der Straße.
Zufrieden ist die Post mit den Elektrofahrzeugen in allen Ausformungen auf jeden Fall. In einem Interview mit dem Kurier zog der Flottenmanager der Post heuer eine überaus positive Bilanz der Elektrifizierung. „Die Fahrzeuge sind wahnsinnig verlässlich. Es gibt aus unserer Sicht keinen Grund, an E-Antrieben zu zweifeln. Sie halten zehn Jahre und länger in der Zustellung, obwohl sie täglich einen Vollladezyklus mitmachen. Und haben nur geringe Verluste in der Batterieleistung“, so so Paul Janacek, der zudem bei den hauseigenen E-Fahrzeugen auch deutliche Vorteile bei den Kosten sieht. „Bei E-Fahrzeugen liegen die Kosten bei 50 Prozent in der Instandhaltung. Zudem haben wir 50 Prozent weniger Energiekosten.“
»eMove Austria« – Neues Dachprogramm zum Ausbau der E-Mobilität