Kategorie Innovation & Technologie - Vor 4 Tagen

Neue Impulse für die Klimazukunft österreichischer Städte

Die Mission „Klimaneutrale Stadt“ nimmt weiter Konturen an und erhält auch 2025 rund 16,5 Mio. Euro an Förderungen für Innovationskraft auf diesem Feld

Das Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur (BMIMI) und der Klima- und Energiefonds unterstützen österreichische Städte und Gemeinden dabei, schneller ihre Klimaziele zu erreichen. Schon jetzt zeigen 47 Pionierstädte in Österreich, wie sie mit angewandter Forschungsförderung in Hinblick auf diese Ziele deutliche Erfolge feiern. Mit der neuen Ausschreibung „Technologien und Innovationen für die klimaneutrale Stadt 2025“ stehen rund 16,5 Millionen Euro bereit, um städtische Energiesysteme, Gebäude und Quartiere nachhaltig umzugestalten und Lösungen für eine dringend notwendige Klimawandelanpassung zu etablieren.

Panorama von Kapfenberg © Klima- und Energiefonds

Städten und Gemeinden kommt auf dem Weg zur Klimaneutralität eine entscheidende Rolle zu. Beinahe 80 Prozent der Gesamtenergie werden dort verbraucht und gleichzeitig rund drei Viertel der globalen CO2-Emissionen freigesetzt. Mit der Mission „Klimaneutrale Stadt“ unterstützen das Innovationsministerium und der Klima- und Energiefonds österreichische Städte dabei, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen: Mithilfe der Fördermittel aus der Initiative sollen technische, sozial-ökologische und wirtschaftliche Innovationen entstehen, die Städte und Gemeinden im Transformationsprozess hin zur Klimaneutralität und zur Anpassung an den Klimawandel maßgeblich voranbringen.

„Nur mit innovativen Lösungen können wir eine hohe Lebensqualität in unseren Städten und Gemeinden sicherstellen. Damit die Menschen auch in Zukunft gut wohnen und arbeiten können, fördern wir gezielt Forschung und Entwicklung im Bereich Klimaneutralität“, so Innovationsminister Peter Hanke. Jeder Euro sei hier gut investiert, sowohl als Grundlage für eine positive Wirtschaftsentwicklung als auch zur Förderung eines „gesunden, resilienten Lebensumfelds“ für die Bevölkerung.

Bernd Vogl, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds, sieht das Erreichen der Klimaziele als gemeinsame Aufgabe. „Aus unserem Förderprogramm sollen nicht nur nachhaltige Technologien und Innovationen hervorgehen, sondern auch ein aktives Netzwerk aus kleineren und größeren Städten, die ihr Wissen austauschen und voneinander profitieren.“

Erfolgreiche Projekte mit Vorbildfunktion

Zehn österreichische „Pionier-Großstädte“ sind bereits Teil der Mission. Weitere 37 „Pionier-Klein- und Mittelstädte“ haben Strategien zur Erreichung der Klimaneutralität erarbeitet bzw. arbeiten aktuell daran. So werden in den Städten praxistaugliche Lösungen entwickelt, erprobt und umgesetzt, die in weiterer Folge – im Sinne eines Know-how-Transfers – direkt von anderen Städten genutzt werden können. Mit Erfolg, wie sich an diesen Beispielen ablesen lässt:

In Klagenfurt, das auch als einzige österreichische Stadt Teil der „EU Mission Climate Neutral and Smart Cities“ ist, kommt die Fernwärme mittlerweile zu 90 Prozent aus erneuerbaren Quellen und die Stadtwerke, der größte Energieversorger, setzen beim Stromeinkauf auf 100 Prozent zertifizierten Ökostrom. Um klimaneutral zu werden, ist jedoch nicht nur die Stadt selbst gefordert. Auch Unternehmen – wie z.B. das Klinikum Klagenfurt – müssen aktiv werden. Mit über 440.000 m² Fläche und täglich tausenden zu versorgenden Personen ist der CO₂-Ausstoß des Klinikums erheblich – etwa durch Energieverbrauch, Mobilität, Ernährung und spezielle Emissionen wie Narkosegase. Im Projekt K3 wird zuerst die aktuelle Klimabilanz erhoben. Danach werden Maßnahmen für mehr Klimaschutz entwickelt. Dabei wird auch geprüft, wie das Klinikum als Teil des Stadtgebiets zu größeren Klimaeffekten beitragen kann.

Bregenz startete bereits vor zwei Jahren die Arbeit an einem Klimaneutralitätsfahrplan. Im Juli 2024 setzte sich die Stadt dann in einem einstimmigen Beschluss „Klimaneutralität bis 2040“ als Ziel. Ein unabhängiger Klimabeirat verantwortet die Auswahl konkreter Maßnahmen, die im Partizipationsprozess gesammelt wurden und jetzt in die Umsetzung gehen.

In St. Pölten kooperiert die Stadt derzeit eng mit zwei Bauträgern im Planungsprozess zu Pilotvorhaben für die Sanierung bzw. den Neubau von Stadt-Quartieren. Adäquate Mobilitäts- und Energielösungen stehen dort im Mittelpunkt. Weit fortgeschritten ist etwa schon die Projektentwicklung der ÖBB zur Sanierung der Eisenbahnerhöfe. Die Gebäude der historischen Arbeitersiedlung stehen teilweise unter Denkmalschutz. Ein besonderes Unterfangen also, um Geschichte und Moderne unter der Prämisse Klimaneutralität zusammenzuführen.


Die FTI-Ausschreibung „Technologien und Innovationen für die klimaneutrale Stadt 2025“ im Überblick


Unterstützt werden die Entwicklung und Erprobung innovativer urbaner Technologien und Systeminnovationen. Pilotquartiere, die die Erreichung der Klimaneutralität und Klimaresilienz in (Pionier-)Städten demonstrieren, stehen dabei ebenso im Fokus. Österreichische Städte sowie alle Akteur:innen, die sich mit Forschungs- und Entwicklungsfragen in diesem Kontext beschäftigen, können sich um Fördergelder aus dem Programm bewerben.


Die Schwerpunkte der Ausschreibung sind:



  1. Urbane Technologieentwicklungen

  2. Urbane Systeminnovationen

  3. Urbane Pilotdemonstrationen

  4. Mobilisierung und Vernetzung für regeneratives und Lebenszyklus-basiertes Bauen

  5. F&E Dienstleistungen


Die Projektanträge müssen mittels FFG eCall eingereicht werden. Details zur Ausschreibung und Einreichfristen finden Sie hier.


Gleichzeitig ist via FFG auch die ASAP-Ausschreibung 2025 gestartet, die auf die Förderung für Innovationen für Raumfahrttechnologien, Satellitenanwendungen und Weltraumwissenschaften abzielt. Im Rahmen des Österreichischen Weltraumprogramms ASAP stehen für die aktuelle Ausschreibung ca. 12,85 Millionen Euro zur Verfügung. Davon sind ca. 2,1 Millionen Euro der Leitinitiative zwischen den Themen Klimaneutrale Stadt und Weltraum gewidmet.


Webinar zur Ausschreibung: 23. April 2025, 09:30 – 12:00 Uhr In diesem Webinar informieren das Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur, der Klima- und Energiefonds sowie die FFG zu den aktuellen Ausschreibungen „Technologien und Innovationen für die klimaneutrale Stadt“ und „Energieforschung 2025″. Infos und Anmeldung 

Mission »Klimaneutrale Stadt«: Teilnahme weiterer Großstädte fixiert