Kategorie Mobilität - Vor 6 Tagen
Weltweit erste wasserstoffbasierte Schiene in Linz
Mit einer innovativen Schienentechnologie aus Österreich sollen die CO₂-Emissionen der Bahn weiter gesenkt werden: Das wasserstoffbasierte Einsatzmaterial kann mit Netto-Null-CO₂-Emissionen produziert werden. Die ÖBB und voestalpine setzen damit einen Meilenstein auf dem Weg zur klimaneutralen Mobilität.
Nun wurde am Linzer Hauptbahnhof erstmals diese weltweit einzigartige Schiene verlegt. Sie besteht aus einem Mix aus Schrott sowie wasserstoffreduziertem Reineisen, das in der HYFOR-Pilotanlage in Donawitz erzeugt wurde.
„Innovationen ‚Made in Austria‘ wie diese sind ein wesentlicher Grund dafür, dass die österreichische Bahnindustrie weltweit zur Spitze zählt. In Europa liegen wir bei den pro Kopf-Exporten sogar unangefochten auf Platz eins. Unser klarer Auftrag ist es, diese internationale Vorreiterrolle weiter auszubauen und die Mobilitätswende aktiv mitzugestalten“, betont Bundesminister Peter Hanke.

© ÖBB / Andreas Scheiblecker
Wasserstoff statt Kohle
Erstmals weltweit wurde eine Schiene mithilfe wasserstoffbasierter Technologie gefertigt. Dabei ersetzt grüner Wasserstoff fossile Brennstoffe im Produktionsprozess. Gleichzeitig leistet die klimaneutrale Schiene einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft – denn sie besteht vollständig aus recyceltem Material.
„Die Herstellung der weltweit ersten wasserstoffreduzierten Schiene an unserem Standort in Donawitz ist ein historischer Meilenstein. Mit greentec steel verfolgen wir einen klaren Stufenplan zur Transformation unserer Stahlproduktion. Ab 2027 werden je ein grünstrombetriebener Elektrolichtbogenofen an den Standorten in Linz und Donawitz in Betrieb gehen. Langfristig bis 2050 streben wir eine Stahlproduktion mit Net-Zero-CO2-Emissionen an. Um dieses Ziel erreichen zu können, forschen wir bereits an mehreren, neuen Verfahren und investieren in Pilot- und Demonstrationsprojekte, die neue Wege in der Stahlerzeugung aufzeigen“ sagt Herbert Eibensteiner, CEO der voestalpine AG.
Ausbau Linz–Wels
Die Schiene wurde im Zuge der Bauarbeiten bei der Westausfahrt des Linzer Hauptbahnhofs verlegt. Dieser Abschnitt ist eine der Schlüsselstellen für den durchgängig 4-gleisigen Ausbau der Weststrecke von Wien nach Wels. Mit dem Neu- und Ausbauprojekt „Linz Hauptbahnhof Westseite“ werden wichtige Kapazitäten für den Bahnverkehr der Zukunft geschaffen. „Vier Gleise öffnen den Engpass zwischen Linz und Wels. So entsteht ein besseres Zugangebot im oberösterreichischen Zentralraum“, ist sich Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner sicher.
Die Anzahl an Zügen für Personen und Güter steigt. Die nötige Kapazität dafür schafft der viergleisige Ausbau von Linz aus Richtung Wels. Für Fahrgäste werden enorme Vorteile spürbar: ein dichteres S-Bahn-System im Raum Linz-Wels, ein integrierter Taktfahrplan und insgesamt ein besseres Angebot im Regional- und Schnellzugverkehr. Zusätzlich profitieren Fahrgäste von neuen, modernen und barrierefreien Haltestellen mit Park&Ride-Anlagen.